Ich bin unendlich traurig.

Meine geliebte Gundel ist am 2. Weihnachtsfeiertag 2021 nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Wir waren 53 Jahre verheiratet, hatten ein erfülltes Leben und waren glücklich bis zum letzten Tag.

Im Krankenhaus durfte ich sie über die Feiertage wegen einer Quarantäne (nicht Corona) auf der Station leider nicht besuchen. Erst auf der Intensivstation konnteich dann endlich von Ihr Abschied nehmen. Da hatte ihre Seele sie aber bereits verlassen.

Als ich Gundel kennenlernte, galt sie als das süßeste Mädchen der Kölner Werkkunstschule. Für mich war sie auf Anhieb das hübscheste Mädchen von Köln. Sie studierte Modegrafik, Innenarchitektur und Design als Meisterschülerin von Prof. Marianne Kohlscheen-Richter.

Gundel war nie eine Frau, die sich im Schatten des Erfolges ihres Mannes sonnen musste. Im Gegenteil, sie hat selbst Schatten geworfen und als Sonne gestrahlt. Ihr Ruf in der Branche war exzellent. Sie entwarf Möbel, richtete als Innenarchitektin u.a. große Einrichtungshäuser und Privatwohnungen  ein. 

„Schick die kleine Lauffer (ihr Mädchenname)in einen Schweinestall. In Null-Komma-nix hat sie diesen dann in einen Palast umgestaltet“, sagte ihr Mentor, der Chefinnenarchitekt eines großen Warenhauskonzerns bei einer Neueröffnung. Bei solchen Anlässen war ich gerne der „Prinzgemahl“ an ihrer Seite und freute mich über die Anerkennung ihrer künstlerischen Arbeit.


Zugunsten unserer noch jungen Liebe und meiner gerade erst angelaufenen Karriere schlug sie sogar ein Traumangebot aus den USA aus. Das habe ich nie vergessen.

Gundel wurde in Bad Warmbrunn im Riesengebirge geboren und wohnte bald mit ihren Eltern in Bad Reinerz. Einige Zeit in direkter Nachbarschaft zu Gerhart Hauptmann. Gundels Vater gehörte als Schriftsteller zur berühmten Hauptmann-Clique. 

Gundel war und bleibt die große Liebe meines Lebens. Wir haben gemeinsam viel erlebt und erreicht. Was bleibt, sind die Erinnerungen an ein erfülltes Leben.  

Nun fehlt mir ihr herzliches Lachen, ihr Humor, ihr treffsicherer Geschmack. Mir fehlen ihre fantasievollen Kochkünste, ihre perfekte Rolle als Gastgeberin, Ihre vielen künstlerischen Talente, die wunderschönen Kleider, die sie selbst entwarf, ihr Chic und ihre Eleganz, ihre zugewandte, hilfsbereite Art, auch fremden Menschen gegenüber, ihre Ratschläge. All das und noch viel mehr vermisse ich jetzt schon schmerzlich.  

Vor allem aber ihre, unsere Liebe!